Leaky Gut Syndrom – Alle Infos rund um Therapie, Diagnose und Tipps rund um das Leaky Gut Syndrom.
Mit 500 Quadratmetern ist der Darm eines der wichtigsten Organe unseres Körpers. Er ist nicht nur zuständig für die Aufschlüsselung der Nährstoffe aus der Nahrung, sondern bildet auch einen Großteil unseres Immunsystems aus.
Der Schutz vor Keimen, Bakterien und Infektionen obliegt mit rund 80% unserem Darm, sodass eine Darmgesundheit einen hohen Stellenwert einnimmt. Beim Leaky Gut Syndrom, auf Deutsch auch häufig Sickerdarm genannt, ist diese Darmgesundheit gestört. Hier ist die Darmschleimhaut verändert, oft entzündet, und dadurch nicht mehr in der Lage, Nährstoffe zuverlässig und sorgfältig aufzuschlüsseln oder vollumfänglich zur Immunabwehr beizutragen.
Das Leaky Gut Syndrom führt außerdem dazu, dass die Darmschleimhaut auch für negative Stoffe, unverdaute Nahrungsbestandteile und Toxine durchlässig wird. Dies kann zu verschiedenen Symptomen führen, die nicht direkt auf das Leaky Gut Syndrom hinweisen. Diese werden daher auch die „unspezfischen Symptome“ bezeichnet. Da sie häufiger auftreten als die spezifischen Symptome und leichter wahrzunehmen sind, können sie die Diagnostik des Leaky Gut Syndroms teilweise stark verzögern. Nicht jeder Arzt schließt aufgrund der unspezifischen Symptome auf das Leaky Gut Syndrom und führt weitere, diagnoseführende Untersuchungen durch.
Häufig auftretende, unspezifische Symptome beim Leaky Gut Syndrom
Wenn der Kopf bei Migräne unerträglich schmerzt, vermuten nur wenige einen Zusammenhang mit einer durchlässigen Darmschleimhaut. Gleiches gilt für depressive Verstimmungen, Energielosigkeit und Leistungsabfall sowie Hautkrankheiten wie Akne und Neurodermitis. Dennoch können all diese Begleiterscheinungen als Folgeerkrankungen eines Leaky Gut Syndroms auftreten. Ebenfalls häufig sind Allergien wie Heuschnupfen und ähnliches, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ein Reizdarm und Verdauungsstörungen. Dies überrascht weniger, bildet der Darm doch einen Großteil unseres Immunsystems. Bei einem Leaky Gut Syndrom wird also nicht nur schädlichen Stoffen, sondern auch massiven Folgeerkrankungen im wahrsten Sinne des Wortes Tür und Tor geöffnet. Gerade bei den unspezifischen Symptomen geschieht es jedoch nicht selten, dass Ärzte nur diese gezielt behandeln und wenig bis keine Ursachenforschung betreiben. Patienten, die den Verdacht haben, an dem Leaky Gut Syndrom zu leiden, sollten daher den behandelnden Arzt direkt auf diese Erkrankung ansprechen.
Übrigens: die wenigen spezifischen Hinweise, wie zum Beispiel die Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa weisen zwar eindeutig auf ein Leaky Gut Syndrom hin, treten insgesamt aber signifikant seltener bei Betroffenen auf. Auch deswegen bleibt der Sickerdarm bei vielen Menschen lange unbehandelt.
Das führt zur Durchlässigkeit (Permeabilität) des Darms
Unser Darm wird nicht nur täglich vor die Aufgabe gestellt, gemeinsam mit dem Magen unseren Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen und diese aus unserer Nahrung zu filtern. Er muss sich ebenfalls täglich gegen schädliche Einflüsse zur Wehr setzen – und diese lauern oft dort, wo wir sie nicht einmal erwarten. Einige Pflanzen beispielsweise schützen sich vor Fressfeinden mit einem eigenen Gift. In geringen Mengen ist dies für den Menschen unschädlich und wir merken nicht einmal etwas von der Gegenattacke unserer pflanzlichen Nahrung. Langfristig jedoch kann durch größere Mengen dieses Pflanzengiftes, für das zum Beispiel vor allem Nachtschattengewächse wie Tomaten und Paprika bekannt sind, die Darmschleimhaut geschädigt werden und dies zur Entstehung des Leaky Gut Syndroms beitragen. Gluten, das Bindemittel aus Getreide, und Lektine, eine komplexe Form von Proteinen, greifen die Darmschleimhaut ebenfalls an und provozieren so einen Sickerdarm.
Zur Behandlung des Leaky Gut Syndroms hilft oft nur noch die Anwendung verschiedener Antibiotika und ein anschließender Aufbau der Darmschleimhaut durch probiotische Supplementierung und Ernährung.
Auch eine langfristige und schleichende Ernährungsumstellung konnte jedoch manchen Betroffenen schon Linderung verschaffen.
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